Loslassen
Jetzt komme ich zu einem Thema, bei dem ich selbst noch daran wachsen kann- da ist noch Spielraum nach oben. Wir wissen alle selbst, wenn ein Glas voll ist, geht kein Inhalt mehr rein- am besten austrinken oder wegschütten und neu befüllen.
Ich habe mal einen wundervolle Beitrag gesehen, wo der Lehrer für die wirklich wichtigen Dinge im Leben Tischtennisbälle nahm und ein großes 10 l Glas damit befüllte. Dann kamen kleinere Kieselsteine für wichtige Dinge und Sand für die nicht so wichtigen Dinge hinein. Die Zwischenräume füllten sich langsam, bis nichts mehr reinpasste. Nun kam es auf die Reihenfolge an, wie er dieses große Glas befüllte. Wenn er erst den Sand genommen hätte, wäre kein Platz mehr für die Tischtennisbälle geblieben… Ich fand diese kleine Vorführung wirklich sehr bezeichnend und behielt dieses Bild vor meinem inneren Auge.
Also muss es ja Dinge in unserem Leben geben, die auch von sich aus gehen wollen oder auch gehen, wenn die Zeit es so voraussieht. Menschen steigen in unseren (Lebens) Zug, fahren eine Weile mit und steigen dann irgendwann wieder aus- um ein neues visuelles Bild zu erzeugen- unser Leben ist wie eine lange Zugfahrt und irgendwann steigen wir selbst aus, weil wir angekommen sind.
Wir wissen nie, wann unsere Zugfahrt endet und daher wäre es wirklich klasse, wenn wir uns dessen bewusst werden und Dingen seinen freien Lauf lassen, ohne sie festhalten zu wollen. Was gehen will, wird gehen. Wenn ich offen für das Leben bin, begrüße ich auch gerne das NEUE- denn aus Erfahrung kann ich sagen, dass das immer noch einen Tick besser war, als das Vorherige. Das kann vielleicht daran liegen, dass wir uns das Beste für den „Schluss“ aufheben? Dass wir uns ständig steigern? Ich weiß es nicht. Ich sehe nur, dass wenn ich einen Lebensabschnitt erfolgreich abschließen konnte, ein neuer und sehr interessanter Aspekt auf mich zukam. Das ist allerdings bei mir so gewesen, ich weiß nicht, wie das bei dir war? Kannst du dich noch daran erinnern? Wurde es bei dir auch immer besser? Das gibt doch Hoffnung, oder? Und Gewissheit, dass man weiter machen sollte- mit dem Lernen und Loslassen. Um Platz zu schaffen. So ergeht es mir auch immer beim Aufräumen, was ich übrigens total gerne zelebriere… Es erzeugt in mir ein Gefühl der Freiheit und Leichtigkeit.